Dein Atem kommt in schnellen Stößen, Blut läuft aus der Wunde an deiner Stirn und du wischst es hektisch weg. Was, wenn sie dich finden? Dein Herzschlag ist doch sicherlich kilometerweit zu hören… Bestimmt können sie deine Angst riechen. Du hörst, wie sie näherkommen, hörst ihr langsames Schlurfen und das Knacken ihrer Knochen… Plötzlich hörst du hinter dir ein Geräusch, du drehst dich langsam um, zu erstarrt um einen klaren Gedanken zu fassen. Geradewegs blickst du in das Gesicht der furchtbar entstellten Gestalt, die langsam ihre Finger (oder das, wo normalerweise Finger sind) nach dir ausstreckt…
War das schon zu viel Spannung?
Ist es für dich völlig unverständlich, wie sich manch einer freiwillig in solch eine Situation begeben würde? Jeder Horror-Fan würde da widersprechen.
Einst in die hinterste Ecke des Buchladens verbannt, ist das Horrorgenre längst salonfähig geworden. Selbst Angsthasen kennen Autoren wie Edgar Allan Poe, H. P. Lovecraft und vor allem Stephen King. Das Wort „Horror“ stammt vom lateinischen „horrere“, was so viel wie „zittern vor“ oder „sich schütteln“ bedeutet und somit genau den Zweck des Genres zusammenfasst. Der Leser soll das Fürchten lernen und mit zitternden Fingern die Seiten umblättern.
Dies erreichen die Autoren durch undenkbare Szenarien, blutende Wände, Monster, Mumien und sonstige Schreckensgestalten, sowie auch häufig menschliche Taten, die in die tiefsten Abgründe der menschlichen Psyche blicken lassen. Aber warum tut man sich so etwas als Leser überhaupt an?
Ihren ersten Höhepunkt erlebte die Horrorliteratur am Ende des 19. Jahrhunderts. Die fantastischen Geschichten halfen den Menschen früher, von ihrem trostlosen Leben in der sich schnell modernisierenden Gesellschaft abzulenken. Damals wie heute bieten Horrorromane nach wie vor die perfekte Möglichkeit, im Alltag etwas Nervenkitzel zu erleben, ohne dabei die sichere Umgebung der eigenen vier Wände verlassen zu müssen.
Doch womit beginnen, wenn man sich entscheidet, in die gruselige und psychisch abtrünnige Welt der Horrorliteratur einzutauchen? Ein einfacher Einstieg ist Stephen King, dessen Werke wie Shining, Friedhof der Kuscheltiere und ES gerade durch ihre Verfilmungen weltberühmte Klassiker geworden sind. Ebenfalls bekannte Geschichten sind Frankenstein von Mary Shelley für alle Monsterfans, Dracula von Bram Stoker, für alle, denen Twilight zu viel Glitzer beinhaltet oder der Film Patient Zero, für jene, deren Netflixliste von der Zombie-Serie The Walking Dead angeführt wird.
Gerade im „Gruselmonat“ Oktober, der für alle Horrorfans mit dem ultimativen Feiertag „Halloween“ endet, warten viele gruselige Neuerscheinungen. Also ihr Angsthasen da draußen, schnappt euch eine kuschelige Decke, wappnet euch mit vielen Kissen und los geht der fiktive Horrortrip von Shining bis Frankenstein.
HAPPY HALLOWEEN!