Zum Inhalt springen

The President is Missing – Rezension

Bill Clintons Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten ging nicht nur in die amerikanische Geschichte ein, sondern bestätigte sich auch als erheblicher Einfluss auf die Belletristik. In Kollaboration mit einem der renommiertesten Autoren Amerikas zeigten sich seine Erfahrungen und Informationen rund um das Präsidentendasein als vorteilhaft. Sein Co-Autor James Patterson ist dabei besonders bekannt für seine Thriller. Mit 66 Exemplaren gilt Patterson laut New York Times als der Autor mit den meisten Bestsellern. Durch die Zusammenarbeit mit Clinton erlangte der gemeinsame Thriller The President is Missing demnach besondere Aufmerksamkeit.
 
Der Protagonist Jonathan Duncan ist Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Als ehemaliger Soldat im Militär verkörpert er die typische Rolle eines Kriegshelden, dessen darauffolgende politische Karriere stetig erfolgreicher wird. Persönliche Aspekte, wie der tägliche Kampf gegen seine Krankheit oder seine emotionale Situation als Witwer verstärkt die Sympathie für seinen Charakter.
Als Präsident trifft er maßgebliche Entscheidungen, dessen Folgen Auswirkungen auf die Zukunft der Vereinigten Staaten haben. So auch während einer geplanten Cyberattacke des türkischstämmigen Terroristen Suliman Cindoruk auf Amerika, wodurch ein Virus das gesamte digitale Netzwerk der USA zerstören würde. Durch einen Fehler in der Planung der Attacke, einem anonymen Tipp einer Komplizin Cindoruks, wird Duncan frühzeitig gewarnt. Ihm bleiben jedoch nur fünf Tage, um die Attacke zu stoppen. Dabei spielen Vertrauen und Verrat zwischen seinen engsten Mitarbeitern und ihm entscheidende Rollen. Denn es stellt sich heraus, dass nicht nur Cindoruk einen Verräter unter seinen Anhängern hat. Mit Spannung werden die fünf Tage detailliert und aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was stetig neue Fragen aufwirft. Erst zum Ende fügen sich alle Unklarheiten zu einem vollständigen Motiv zusammen.
 
Der Thriller beginnt sofort mit der Cyberattacke, dessen Bedrohung und Auswirkungen in den ersten Kapiteln deutlich werden. Dabei werden dem Leser vor allem viel detailliertes technisches Verständnis nach und nach geliefert. Auch Bill Clintons Einsichten und Informationen aus der Sicht eines Präsidenten werden zunehmend erkennbar. Seine persönlichen Erfahrungen über das Amt und das damit verbundene Machtverhältnis, sowie die Verantwortungen und Konsequenzen seiner Entscheidungen verleihen dem Thriller besondere politische Authentizität.
 
 
Rezension von
Maike Hartmann